Alte Messe Leipzig

in Zusammenarbeit mit MVRDV

 

 

Grün- und Freiraumstruktur: Das Landschaftskonzept ist davon geprägt, nutzerorientierte Räume zu schaffen, die gleichzeitig einen ökologischen Mehrwert und einen positiven Beitrag zu den klimatischen Herausforderungen mit sich bringen. Vier Landschaftsräume ziehen sich als Patchwork über das Gelände der alten Messe in Leipzig: Waldflächen, ein großzügiger Retentionskorridor, urbane Landwirtschaftsflächen sowie ein städtischer Platz als kulturelles Zentrum um den Kohlrabizirkus. Jeder der vier Freiraumtypen fungiert als Bindeglied zwischen Gebäude und Mensch. Innerhalb der Park-City, der Bio-City und dem Diversity-Hub verbinden sich Architektur und Landschaft und bilden eine eigene Identität. Das gesamte Gelände weist einen Gradienten auf, der von dichter und wilder Vegetation im Süden bis hin zu städtischen und strukturierten Bereichen im Norden reicht. Damit entspricht es den Funktionen der Gebäude sowie den entsprechenden Anforderungen an die Außenanlagen. Als Bestandteil des geplanten Mobilitätsnetzes verbindet ein Hauptweg für Fußgänger und Radfahrer in Nord-Süd-Richtung alle Bereiche des alten Messegeländes Erschließung Rad- und Fußverkehr, MIV Erschließung und ruhender Verkehr: Mobilitätskonzept basiert auf einer möglichst autofreien Zirkulation innerhalb des Quartiers. Motorisierter Individualverkehr konzentriert sich auf zwei strategische Punkte: An den Tierkliniken und an der Schnittstelle mit der Bundesstraße. Hier befinden sich auch die zwei großen Mobility Hubs. Die beiden vorgeschlagenen Gebäude beherbergen zum einen Büronutzung und dienen zum anderen Teil als Quartiersgarage für die Nachbarschaft. Besondern Wert wird auf eine effiziente und ausgewogene Ausnutzung der Parkflächen für den Tag- und Nachtbetrieb des Quartiers gelegt. Die Veloroute und der Fußweg verlaufen von der Unterführung Semmelweisstraße im Norden, durch den Biotoppark des Regenrückhaltebeckens, bis hin zur Zwickauer Straße im Süden. Die sogenannte sanfte Mobilität verknüpft so zahlreiche soziale, kulturelle und sportliche Möglichkeiten im Quartier und aktiviert gezielt die Erdgeschosszone der benachbarten Gebäude entlang der Route. Die Kollektiv-Stadt im Norden bekommt einen grünem, urbanen Campus-Charakter und bietet vielfältige öffentliche Plätze und Aktivitäten. Auch hier wird der motorisierte Verkehr auf ein Minimum beschränkt, ohne dabei den reibungslosen logistischen Ablauf der öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungsstätten einzuschränken. Bereits existierende Straßen werden in das neue Konzept einbezogen und möglichst erhalten.
Leistung
2. Preis
Bauherr
Stadt Leipzig
Zeitraum
2022
Kategorie
Wettbewerb

Landschaftsarchitekten BDLA Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB

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